Was ich an Silvester 2009 in Tokyo gemacht habe

Anstatt Party zu machen oder einen Schrein zu besuchen habe ich mit jungen japanischen Bands in einem kleinen Musikkeller ins neue Jahr gerockt. Am Ende haben alle zusammen gesungen, getanzt und waren glücklich. Man merkt, die haben Spaß beim Musik machen – und diese Freude steckte an. Ach und der japanische Jimi Hendrix war auch am Start….

Ich hab lange überlegt, was ich an Silvester machen sollte. Ich bin kein Party/Clubgänger-Typ, und nur saufen um zu saufen brauchte ich auch nicht. Zudem ist in Japan der Silvester-Abend eher besinnlich als reine Party. Da ich mir jedes Jahr wenig Gedanken um den Silvesterabend mache, kann ich auf eine lange Geschichte lahmer/peinlicher/unangenehme Jahreswechselabende zurückblicken:

prä 2003 – zuhause mit Eltern, Tischfeuerwerk und Heringssalat

2003 – Silvester in einem “Schülerladen”, eine Art Kinderhort, der der Mutter einer Mitschülerin gehörte. War recht wild, da viele meinten nen harten Kerl raushängen lassen zu müssen und ohne Ende Alkohol becherten. Etliche Ohnmächtige und Kotzorgien waren die Folge. Für mich als Nichttrinker amüsant zu beobachten. Trotzdem waren die bunten Kindermalerein des Schülerladens für uns Jugendliche natürlich viel zu uncool.

2004 – aus Mangel an Alternativen noch mal Schülerladen, diesmal relativ lahm, da die meine besten Freunde entweder im Ausland, oder auf cooleren Partys waren.

2005 – Silvester zusammen mit drei Pärchen, darunter 5 Personen, die Informatiker waren, und kein anderes Thema kannten. Ich war dabei nicht nur das fünfte Rad am Wagen, sondern gleich Rad fünf bis zwölf. Unspaßig

2006 – Kurzfristig entschieden als Atheist in der Stadtmission eines guten Freundes zu feiern. Als einziger Nichtchrist etwas komisch, trotzdem ganz nett.

2007 – In Berlin unterwegs und Fotos von Feuerwerken und anderen Lichtgestalten gemacht, bis mir die Finger abgefroren sind


Die Party jenseits des Flusses

2008 – Verweigerung und aus meinem warmen Zimmer zuhause das Feuerwerk in Berlin beobachtet und fotografiert

Egal was ich nun in Tokyo machen sollte, es konnte nur besser werden.
Das einzig Feste, was ich schon bereits seit Oktober für diesen Monat geplant hatte war ein Konzert der Band FLAVA.

Ich hatte FLAVA im Oktober auf der Design Festa gehört und entdeckt, und kurzerhand zu meiner neuen Lieblingsband erklärt. Nach der Design Festa habe ich die Band etwas gegoogelt und bin so zum Blog der Sängerin Sayuri gekommen. Sie hatte auch schon einen Eintrag zur Design Festa geschrieben und ich schrieb ihr in Englisch einen Kommentar drunter:

3 ■無題

hey, I have seen you at the design festa and fell in love with your music! I bought your album and listen to it all the time 🙂 I hope to see you play live again sometime
フリッツ 2009-10-26 14:42:36 >>このコメントに返信

Ich hatte eigentlich nicht mit einer Antwort gerechnet, aber es kam dann eine in Japanisch, die ich erst mir von Google übersetzen lassen musste.

7 ■English and Deutch

>フリッツさん
いま久しぶりに英語とドイツ語を思い出しているので
お返事、もう少し待っててください!
日本語以外で、ちゃんとお返事しますね!

ああ、先に日本語で書いちゃった…。

Übersetzung:

7 ■ English and Deutch

“Says Fritz
I remember that after a long time now in English and German
Reply, please wait a bit!
Non-Japanese, I will reply properly!

Oh, I wrote the first Japanese ….

Wenig später kam dann:

9 ■Danke fuer Ihnen Kommentar.

>Fritz

Hallo,Fritz!Wie geht es ihnen?
Ich bin Sayuri von FLAVA.
Danke fuer Ihnen Kommentar.

I’m very glad to see you.
Thanks for writing on your weblog about us!!

By the way,where are you from?Germany??
I studied German when I was in Graduate school.
But I’ve forgot a lot of German words…(I’m so sorry!)
If you come our live again,I hope I can talk to you in German.
I’ll study German until the day when I could meet you.

For the closure, I will write a message in German!
I hope you understand what I mean!

Wenn du kommest mein Konzert,will Ich Deuch sprechen.
Tschuss!!
sayuri 2009-10-27 19:29:24 >>このコメントに返信

Das sie Deutsch gelernt hatte, hat mich dann doch sehr überrascht. Ich hatte dann irgendwo gelesen, dass ihr nächstes Konzert am 31.12.2009 sein sollte und meinte, dass ich gern vorbei kommen würde. Das war im Oktober, und zwischendurch hatten wir auch keinen Kontakt mehr. Umso überraschter war ich dann, als ich am Silvesterabend ankam, dass ich auf der Gästeliste vom Bogaloo stand, geführt unter den Gästen der Band FLAVA. Fand ich cool 🙂

Das Bogaloo ist ein Haus bzw. mehr ein Keller für Live-Musik. Der Musikraum ist dabei mit ca. 6mx7m nicht sonderlich groß, aber das Publikum war mit ca. 50 Gesichtern auch recht überschaubar. Wie ich mit der Zeit merkte, waren im Publikum aber auch größtenteils die Bands und Musiker, die dann später noch auftraten. Die Verteilung war ungefähr so: 60% Musiker, 35% Freunde, Familie und Bekannte der Musiker und 5% einfach so dazu gestoßene. Und, nunja, 1% Ausländer – ich.

Als ich hereinkam wurde ich schon etwas neugierig betrachtet. Die Bands kannten sich natürlich alle untereinander, und ich als einziger Ausländer war da natürlich recht alleine. Die Bogaloo-Gemeinschaft an Bands, die dort wohl öfter auftreten, ist wirklich wie eine große Familie. Das merkte man auch daran, dass viele Musiker sich unternander aushelfen, und mal in der einen, mal in der anderen Band spielten, falls mal not am Mann war.

Trotzdem habe ich micht nicht wirklich ausgeschlossen gefühlt. Durch die Musik wird man als Zuhörer wirklich Teil der Gemeinschaft. Man hat Freude am Zuhören, so wie die Musiker Freude am Spielen haben, das konnte man wirklich merken. Ihre Begeisterung färbt auch auf die Zuschauer ab. Ich hab zwar absolut kein Wort von dem verstanden, was sie gesungen haben, dennoch hat es mir gefallen und mich begeistert.

Das Ganze am 31.12.2009 war eine Countdown-Party, Beginn schon um 18 uhr. Es sollten über 6 Stunden Musik folgen.
Zuallererst spielte die Band, für die ich eigentlich gekommen war: FLAVA

Zuerst war Sayuri, die Sängerin, alleine auf der Bühne und setzte sich ans Klavier. Ich war überrascht, gab es doch auf der CD, die ich hatte, keine Klavierstücke. Doch gekonnt sang und spielte sie gleichzeitig neue Lieder, die auf der CD nicht drauf waren.

Nach dem Klavierstück stellte sie sich vorne auf die Bühne und es kamen ein Gitarrist und ein Drummer hinzu, der gekonnt auf einer einfachen Box den Takt vorgab. (Nachtrag: Ein Musiker schrieb mir, dass die Box wohl ein Cajon gewesen sein wird, ein alte peruanisches Instrument)

Zwischen den Liedern erzählte sie etwas über die Band. FLAVA gibt es seit 6 Jahren und im letzten Jahr haben sie ihr erstes Mini-Album herausgebracht, welches ich dann auf der Design Festa gekauft habe. Ursprünglich bestand die Band aus Sayuri und dem Gitarristen, zusätzlich zu wechselnden unterstützenden Musikern. Der Gitarrist ist jetzt irgendwie weg, ich hab das nicht genau verstanden, aber jedenfalls ist Sayuri jetzt alleine. Aber sie nimmt das ganz locker.

->Homepage von FLAVA: Noch einmal, mit Gefühl

Nach ihren leider sehr kurzen Auftritt machte sie in der Umbaupause kurz die Runde durchs Publikum. Sie hat vielen Freunden Hallo (und Danke) gesagt, die anscheinend nur wegen ihr gekommen sind, und sich nun verabschiedeten. Irgendwann entdeckte sie dann auch das blonde Haar in der Ecke und kam lächelnd auf mich zu.

Wir redeten etwas, so gut es ging, auf Deutsch/Japanisch/Englisch. Es haperte allerdings recht oft 😉 Jedenfalls freute sie sich, dass ich gekommen bin und ich freute mich, über die Musik. Ich zeigte ihr ein paar Fotos, die ich während ihres Auftritts gemacht habe, und sie war recht angetan. Sie ist selbst ein Foto-Fan und geht gerne zu Ausstellungen. Ich musste dann natürlich noch ein Foto mit ihr zusammen machen:


Ich bin letzte Woche aus Hokkaido eigentlich mit einem Vollbart zurückgekommen, den ich für Konzert abrasiert hatte. Geschadet hats wohl nicht.

Sie musste dann allerdings fix weiter, anderen Gesichtern ein Hallo und Danke aussprechen. Sie kam dann aber später zurück und saß neben mir und wir lauschten den anderen Künstlern.
Die Bühne machte knapp ein Drittel des gesamten Raums aus, ohne Probleme konnte man selbst ohne Mikro die Musik auch noch ganz hinten verstehen. Trotzdem wurden die Boxen voll aufgedreht – alles andere wäre ja auch nicht Rock’n’Roll. Ich saß leider direkt neben den Boxen (und der Bühne), was, trotz guter Musik, mein Trommelfell ordentlich strapazierte.

Als nächstes trat tsubame caffe auf, ein junges Mädchen, das sich ganz schüchtern am Gitaristen vorbei zum Klavier gedrängelt hat. Wie Sayuri sang und spielte sie gleichzeitig. Sie sang von einem Café im vierten Bezirk, soviel konnte ich noch verstehen. Aber eine wunderschöne Stimme hatte sie. Auch als sie sich vom Klaviert wegbewegte und zum Zentrum der Bühne ging, verlor ihre Stimme und ihr Gesang nicht an Gefühl.

Sie war allerdings sehr schüchtern und entschuldigte sich oft zwischendrin. Wenn sie nicht sang, war ihre Stimme nicht sehr sicher und oft zu leise, als würde sie sich nicht trauen gewisse Sachen hier auf der Bühne zu sagen. Doch wenn sie sang, konnte man ihr Herz hören, sicher und voller Gefühl.

Das gefiel auch Sayuri

Bassist der Band mit supercooler Frisur

Und es war ernsthaft auch ein Cello bei.



-> Homepage der Künstlerin:
einmal Kaffee bitte

Nach dem Aufritt kam sie auch noch bei Sayuri und mir vorbei und griff nach der Sicherheit von Sayuri’s Hand. Diese lächelte nur und versicherte ihr, dass sie nen guten Auftritt hatte.
Ich fragte dann Sayuri, ob sie auch noch schüchtern oder aufgeregt ist, wenn sie auf die Bühne geht. Sie lächelte mich nur an und meinte “Nein”.

Jetzt traten ein paar Kerle auf und es wurde etwas rockiger, Kareiro betrat die Bühne.

Im Prinzip spielten sie ein einziges langes Stück, da der Drummer kaum Pause ließ und der Gitarrist immer neue Akkorde nachlegte.

Der Gitarrist war dabei einfach nur herlich: Mit dem Sänger liefert er sich einen konstanten Wettstreit, wer denn nun die größere Rampensau ist. Lasst es mich mal so sagen: Er hat gewonnen.

Die Schweissperlen vom Sänger glitzerten dabei im Scheinwerferlicht. Kurz noch ein Schluck Wasser

und weiter gehts

Die Band war grundsätzlich lauter und Rock’n’Roll-iger, als die Mädels vorher.

Samurai-Drummer

Der Sänger hatte dabei großes Show-Talent und wusste die Menge zu unterhalten. Die Gespräche und Witzeleien zwischen Publikum und ihm, sowie er mit seiner Band, erinnerten mich dabei an die Comedians aus dem japanischen Fernsehen, wo es ähnlich abläuft. Scheint wohl so ein japanisches Ding zu sein.

Dem Publikum gefiels.

Eine versucht das ganze auch mit kleiner Digicam auch aufzunehmen:

Aber ich hatte ja schon Schwierigkeiten mit meiner Kamera, weswegen viele Bilder hier auch nicht ganz so scharf sind….

->Homepage der Band: Rock’n’Roll baby

Kurze Umbaupause und Sayuri war weg, da sie beim nächsten Act als Backgroundsängerin agierte. Auftritt Salparadise

Die Frontsängerin von Salparadise ist eine richtige Rockröhre und Show-Talent.

Sie brachte wirklich gute Laune und Bewegung ins Publikum, wenngleich auch ernste Stücke dabei waren.

Die restlichen Mitglieder der Band:


Sayuri als Background-Unterstützung


Ebenfalls Background. Ich fand sie sehr fasziniert, sie ist sehr zierlich und sehr dünn, ihr Gesicht strahlt aber eine gewisse Eleganz aus. Hab allerdings kaum ein gutes Bild von ihr bekommen können.

Für einige Lieder hatten sie auch eine kleine Choreographie erarbeitet, die sie dann auf der Bühne vortanzten.

->Homepage der Band: Hehooooo

Und kurz danach hat sich dann meine Kamera verabschiedet. Der Akku war leer. Aber umso mehr konnt ich mich dann auf die Musik konzentrieren. Es lief auch eine Fotografin herum, die mit ihrem Equipment wohl bessere Bilder machen konnte, die Bilder finden sich vielleicht demnächst auf ihrer Homepage.

Es folgten dann noch die Bands:

MILDS – ziemlich lässiger Typ mit Hut

Anekdote dazu: Sein Gitarrist meinte irgendwas über sein Alter, dass er ja jetzt schon 35 sei und doch viel zu alt hierfür. Da schrie einer aus dem Publikum “Halte durch!” (“Ganbattane!!”)

wacci (und ihr sehr cooler Sänger Yu Kisakata) – wirklich gute Musik von ihm, hat mich sehr begeistert.

Die Band trat um 22.30 Uhr auf, und der Sänger machte es sich einen Spaß daraus, ständig auf die Uhr zu schauen und immer dazu zu sagen “Puh… noch über ne Stunde… na die Zeit kriegen wir auch noch rum….”.

Anekdote dazu: Die Musiker waren teilweise nicht teil der Band wacci und so kam die Frage auf, was denn wacci bedeutet. Gemeinsam rätselten sie, wofür es denn als Abkürzung stehen könnte und kamen auf:

World…. automatic….

der Drummer ergänzte dann noch:

“…chinese….. chocolate?…”

Und der Gitarrist rief dann rein:

“…international!!”

Das Publikum und vorallem der Sänger fand das sehr amüsant, weswegen er von da an sagte: “Okay, hier nun das nächste Lied von World Automatic Chinese Chocalate International!!

Kurz vor 12 trat dann Salparadise nochmal auf, auch nochmal mit Sayuri, diesmal allerdings alle zusammen in anderen Klamotten. Sie fingen an zu spielen bis es 12 Uhr war und bauten einen 10er Countdown einfach in das Lied mit ein. Als es 12 Uhr vorbei war, spielten sie einfach weiter. Die Stimmung im Publikum war pure Begeisterung und Freude, zusammen mit den Musikern. Es konnte sich nun keiner mehr halten, alles stand und machte mit.

Die Sängerin von Salparadise stimmte dann noch ein Lied an, dessen Refrain immer “frohes Neues Jahr” war. Sie hat alle vorhergehenden Künstler eingeladen auf die Bühne zu kommen, und spontan haben die jeweils eine Strophe zur Musik erdichtet und gesungen – was sie in diesem Jahr, an diesem Abend erlebt haben und was sie sich fürs nächste Wünschen.
Die schüchterne Sängerin von tsubame caffe kam auch nach oben und vorm Ende ihrer Strophe kamen ihre die Tränen. Irgendwie rührend.

Die Sängerin von Salparadise, die Rockröhre, hatte nun auch noch ausgerechnet am 1.1.2010 ihren 32. Geburtstag. Nach dem Ende des gemeinsamen Liedes kamen nochmal viele Leute und Musiker auf die Bühne um ihr Geschenke und Blumen zu überreichen. Da bröckelte nun auch die coole Rock’n’Roll Fassade und ihr kam vor Rührung die Tränen.

Nach dem Ende der Musik stellte mir Sayuri noch den Rest der Band vor. Zum Drummer meinte sie ganz stolz, dass er schon einmal in Amerika war. Wann denn, fragte ich ihn. Als er 10 Jahre alt war, sagte er. Und so war auch ungefähr sein Englisch 😉

Es lief alles etwas schleppend, aber dennoch haben wir noch ne Stunde reden können. So hab ich herausgefunden, dass der Drummer eigentlich Web-Designer ist, und der Gitarist bei Starbucks steht. Sayuri selbst ist ja Office-Lady in einem IT-Unternehmen. Als junger Künstler in Tokyo ist es halt nicht einfach. Trotz den über 2000yen Eintritt, die ich an dem Abend zahlen musste, werden die einzelnen Bands wohl selbst auch Geld bezahlt haben, um dort spielen zu dürfen – so läuft es tatsächlich in Tokyo.

Diese jungen Musiker, die allesamt wunderbar sind, und neben all dieser Idol/Pop-Maschinerie als richtige Musiker existieren, werden in kleinen Musikkeller weggesperrt. Echt Schade für Tokyo.

Gesamt war es eines der besten Silvester der letzten Jahre, auch wenn ich kaum Leute dort kannte oder mich verständigen konnte. Und das war auch eine junge Alternative zu den restlichen Silvesterfeiern an diesem Abend. Ich hab es sehr genossen. FLAVA spielt zwar erst wieder im März (worüber ich mich bei Sayuri schon deutlich beschwert habe), doch die Bogaloo Gemeinschaft tritt mehrmals auf. Ich werd sie mir sicherlich noch einmal anhören, wenn sie für mich spielen.

noch mehr Kunst in Tokyo

Ziemlich viel Kunst in letzter Zeit, womit ich gerne auch jedes Mal erneut meine eigene These widerlege, dass Tokyo nicht so viel Kreativität und Künstler zu bieten hat, wie Berlin. Für alle, die von meine Kunst-Beiträgen schon etwas genervt sind, hier ein japanischer Werbespot zur Erheiterung:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=o2hQGOOR5g0&hl=de_DE&fs=1&]
Die Story erklärt sich eigentlich von selbst, eine Klasse bekommt immer einen neuen Austauschlehrer, der gewissen Stereotypen entspricht. Großartig ist der Shogun… “Insolence!!” 😀

Bereits erwähnte Künstlerin, mit der ich durch die Roppongi Hills spazierte lud nun zu einem Künstler-Event, bei der drei Künstler zu Gast waren, und ihre Werke vorstellten. Das Ganze fand in in einer gewissen Wohnzimmer-Atmosphäre, im fünften Stock eines normalen Wohnkomplex statt. Man war sich dementsprechend nah, vom Platz her und der allgemeinen sozialen Stellung (d.h. der Künstler war nicht der von der Galerie gehypte Über-Gott, den man nur übers Management ansprechen kann). So etwas kannte ich schon aus Berlin, nur ist sowas in Tokyo dann schon etwas gehobener, der Hotdog kostet 600yen und man hat Aussicht über die Lichter der Stadt. In Berlin ist sowas dann oft etwas abgeranzter, was es allerdings auch irgendwo sympathisch macht.

Die drei Künstler, aus den USA, Taiwan und Deutschland, lebten in einer Art unterstützten Künstler-Kommune zusammen und werden vom Projekt bei ihrer Arbeit unterstützt. Dabei ist eine alte Grundschule das Zentrum für Studio und Ausstellungsfläche. Ich find das Konzept ziemlich cool und will mich da fürs nächste Jahr auch bewerben =)

An dieser Stelle möchte ich mal die Künstler und ihre Werke vorstellen:

Doreen Uhlig



Quelle: doreenuhlig.com/umniza

Die aus Ostdeutschland stammende Künstlerin stelle zwei Projekte vor. Das obere hier ist ein Interview mit ihrer Großmutter. Die beiden saßen sich Knie an Knie gegenüber und sollten Sätze austauschen, die ihre Vergangenheit gemeinsam verbindet und die sie oft gehört haben. Simpelstes Beispiel: Omi sagt “Pass ja auf dein Geld auf, Kind”. Ein Skript gibt es nicht.

Diese Interview-Technik setzt sie jetzt auch in Japan um. Wie bereits erwähnt ist diese Künstler-Kommune eine ehemalige Schule. Die ehemaligen Klassenfotos hängen dort auch noch aus. Doreen Uhlig hat sich nun eins dieser, teilweise mehr als 40 Jahren alten Klassenfotos, rausgesucht, und versucht die Leute heute ausfindig zu machen. Diese sollten dann mit einem Verwandten, jünger oder älter, dieselben Interviews führen, wie sie mit ihrer Großmutter.
Mit ihren Werken konnte ich zwar von allen dreien am Wenigsten etwas anfangen, da es mir dann doch zu abstrakt war, aber diesen investigativen Tatendrang, die Schicksale von Menschen auf einem alten Foto herauszufinden, die Menschen aufzusuchen um zu sehen, was aus ihnen geworden ist, finde ich sehr faszinierend.

Die Homepage von Doreen Uhlig, mit noch mehr Werken: hier, und in deutsch!!

Daniel Seiple
Daniel Seiple hatte mich an diesem Abend am meisten beeindruckt. Die Kreativität hinter seinen Werken und die Darstellung von dem, was mit Kunst alles möglich sein kann, hat mich ziemlich inspiriert. Ich möchte mal ein paar Sachen vorstellen:

Quick Click


Quelle: Quick Click Project Homepage

Diese Ausstellung fand im World Trade Center statt, im März 2001. Dieser Kunst-Event gestaltete sich wie folgt: Die Besucher wurden in den Ausstellungsraum im 91. Stock gebeten, und sollten sich zu einer bestimmten Zeit vor ein Fenster stellen. Draußen kam Daniel Seiple mit einem Helikopter vorbeigeflogen und fotografierte vom Heli aus, die Zuschauer hinter der Fensterscheibe.

Hier gibts mehr zum Projekt.

Danach gings nach Berlin


Quelle: travelhome.org

Berlin sollte an diesen Abend nicht das letzte Mal erwähnt werden. Grundsätzlich bin ich erstaunt, dass fast alle Künstler, die ich hier treffe, von Berlin als Kunst-Stadt schwärmen, weil sie schon dort waren, oder unbedingt wieder hin wollen.
Als Berliner ist mir die hohe Kreativitäts- und Kunstdichte dort schon aufgefallen und ich habe sie auch sehr genossen. Aber es ist interessant zu sehen, wie Berlin international wahrgenommen wird.

Das Projekt oben, “Organisierte Ausflugsfahrten”, ist gewissermaßen eine Parodie, bei der ich schonwieder lachen muss, wenn ich mir das vorstelle.
Wie auf dem Bild oben zu erkennen ist, wird ein kleiner Hof befahren:

Organisierte Ausflugsfahrten is a German expression which announces an “organized excursion and drive.” At Autocenter, I arranged professional bus tours of the gallery’s courtyard. Tours departed every 15 minutes on the hour. The gallery was transformed into a waiting room where visitors could to relax and drink coffee in anticipation of the next tour. Tours ran 4-6 minutes and were complemented with easy-listening music. Passengers were assured by the professional driver, and welcomed with a pre-recorded bilingual greeting: “Hello! Welcome to the Bus Tour. Sit back. Relax. We hope you enjoy the ride!” The route provided a 360º tour of the courtyard and consisted of a 16-point turn. In two days, visitors enjoyed the tour from both inside and outside the bus.

Die organisierte Fahrt beschränkt sich dabei nur auf ziemlich unelegante Wendungen des Reisebusses auf dem Hof der Galerie. Großartig!

Skulpturen-Park


Quelle: skulpturenpark.org

Mit ein paar Kollegen hat er dann in Berlin den “Skulpturenpark Berlin_Zentrum” aufgemacht, der einen Raum für Ausstellungen und Kunsprojekte gibt.
Ein Projekt, was irgendwie auch im Rahmen davon passierte, wenngleich auch auf einem anderen Gelände, und zwar in der Nähe vom Spittelmarkt, auf einem brachliegenden Gelände, ist der Wasserfall aus Weltkriegstrümmern.

Daniel Seiple war von dem Schutt auf diesem leeren Gelände, das allerdings doch Eigentümer hatte, fasziniert, und wollte etwas daraus machen. Für einen Wasserfall wollte er zuerst einen Brunnen graben, doch irgendwann stieß er auf Beton und es ging nicht weiter. Glücklicherweise fand er fix einen schon existierenden Brunnen, der 10m von den Trümmern wegstand.

Den Wasserfall gibt es heute noch, ich lade jeden Berliner ein, es sich bei Zeiten mal anzuschauen. Der Künstler empfehlt dazu noch, ein paar Bier mitzunehmen, es wäre ein prima Ort zum abschalten.

Mehr zum Wasserfall auf der Projekt-Homepage.

Exakte Location vom Haufen in den Google-Maps

Go West

So es wird noch besser.


Quelle und real existierende Website

Eine Galerie aus San Francisco hatte Daniel Seiple eingeladen, aber gerade genug Geld zur Verfügung gestellt, das es für einen Flug von Berlin nach New York reicht.

In New York machte er dann eine Transportfirma auf, bot Transport von New York nach San Francisco an plus einen Monat kostenfreie Lagerung.
So fand er neun Kunden, die alle gutes Geld zahlten, und transportierte dann zusammen mit seiner Frau (die zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal zwei Wochen den Führerschein hatte) die gesamte Ladung per Auto von New York nach Kalifornien, quer durch die USA.

Falls ihr euch über den einen Monat Lagerzeit wundert, nun:


Quelle: Projekt-Homepage

Der Inhalt vom Truck, war sein Beitrag zur Ausstellung der Galerie. Die einmonatige Lagerungsfrist war auch die Länge der Ausstellung. Danach lieferte er dann alle Pakete ab und bekam sein Geld. Ich find das genial. Denn nicht nur der Truck-Inhalt war Teil der Ausstellung, der Aufwand und die Fahrt, quer über den Kontinent, gehören dazu.

Mehr Infos zum Projekt hier

Tear down this fence


Quelle: Projekt-Homepage

In Kanada gibt es eine Stadt, die Kitchener-Waterloo heisst. Früher war Kitchener eine eigenständige Stadt, die als deutsche Siedlung begann, und Berlin genannt wurde. Die Grenze zwischen beiden Städten ist über die Jahren verschwunden.

Daniel Seiple hat nun diese Grenze herausgefunden und Anwohner gebeten, doch symbolisch ihren Zaun, also die Grenze bzw. den Schutzzaun um Berlin abzureissen. Einige machten mit. Geniale Idee.

Mehr Infos und Videos zum Projekt

Die Homepage vom Künstler, mit noch mehr Projekten.

Wu Shang Lin


(links im Bild)
Quelle: Homepage vom Künstler

Wu Shang Lin kam am Tag des Events gerade erst in Tokyo an, sein Flieger landete am Nachmittag und am Abend sprach er schon über seine Projekte. Er war noch etwas im Umbruch, mit ihm habe ich mich aber am längsten unterhalten.

Er hatte zwei interessante Projekte: Bei dem einen übergoss er sich mit Farbe.


Quelle: Projekt-Homepage

Das war zu der Zeit, als er in Paris wohnte. Er war überrascht, wieviel Materialien die französischen Kunst-Studenten zur Verfügung standen, verglichen mit seinen Erfahrung in Taiwan. Bei soviel Farben wollte er unbedingt was malen, aber ihm fiel nicht so recht ein, was er denn bemalen könnte. Also dachte er, er nimmt sich selbst als Leinwand, was ich wunderbar ehrlich und kreativ-frech finde.

Für das Andere, welches er nun auch in Japan fortsetzt, führt er eine Reihe von Interviews. Zuvor hatte er soetwas in Berlin gemacht. Ich bat ihn dann mal kurz, diesen Film anzuspielen, auch wenn es nur wenige Deutsche im Raum gab, die den untertitelfreien Film dann auch verstanden haben, was die anderen etwas nervte 😉
Auf meine Frage, wie er denn die Interviewpartner aussucht, meinte er, dass es da keine speziellen Regeln gibt, einfach Leute die er interessant findet. Und ich finde, das zeigt auch, dass im Prinzip jeder Mensch etwas interessantes zu erzählen hat, ohne ein großes Casting oder Auswahlkriterien.

Homepage vom Künstler, der wirklich ziemlich sympathisch ist.

Auch wenn das hier alles ausländische Künstler waren, so machen sie doch Tokyo ein bisschen bunter. Denn manchmal erscheint es, als hätte der graue Beton dieser Stadt, die bunte Vielfalt begraben und verschluckt.
Berlin ist in der Hinsicht eine bunte offene Wiese*, aus deren Untergrund viele bunte Blumen sprießen. In Tokyo meint man manchmal, jemand hat Beton über die Wiese gegossen.

Umso besser, dass nun Graffiti-Sprayer aus fremden Ländern kommen, um etwas Farbe auf den Beton zu bringen.

*Berlin ist die grünste Stadt Europas, mit sehr viel freien Grünflächen, eine durchaus passende Metapher zur offen Kunsthaltung, wie ich finde.

fritze’s Kunst-Bart

(C) Takao Sakai

Nur ein Kunstbart, meinen alten habe ich aus beruflichen Gründen abrasiert. Darauf der Kommentar der Fotografin, für die ich hier manchmal arbeite, war: “Wow Fritz, look at you. You look like a real person now. I’m gonna look at you more often now”.

Nachdem ich den Dalai Lama getroffen habe, und in einem “Pasta and Cake” Restaurant was aß, bin ich noch ein wenig in Yurakucho herumspaziert. Yurakucho liegt im Osten von Tokyo, eine Station von der Tokyo-Station entfernt.
(Mir sagte mal jemand: “Die Stadt Tokyo existiert nicht. Es gibt nur eine Bahnstation mit dem Namen“. Recht hat er, Tokyo ist viel zu groß um es als “Stadt” zu bezeichnen, und keiner weiß wirklich wo die Grenzen dieser Metropole liegen. Der Einfachheit halber wird hier alles als “Ost-Japan” verwaltet, bzw. Zentral-Honshu. Die Region um Tokyo wird Kanto genannt, was oft mit “Großraum Tokyo” übersetzt wird.)

Wie es der Zufall wollte, fand in Yurakucho an diesem Tag die “Young Artist of Japan vol. 2″ Ausstellung statt. Und zwar auch nur an diesem Wochenende, an diesen zwei Tagen.
Wie bei der Design Festa waren auch hier die Künstler direkt neben ihren Werken vertreten, mit dem Unterschied, dass es hier professionelle Künstler waren und die Betonung nicht so sehr auf dem Verkauf lag (was bei Preisen, die nie unter 10.000Yen pro Bild liegen, auch kein Wunder ist….).

So traf ich auch Takao Sakai, der obiges Bild von mir machte, und dabei stets Kunst-Bart und Kunst-Mütze trug.

Neben mir hat er noch Bilder von hunderten anderen Leuten gemacht, alle mit dem gleichen Bart. Irgendwie faszinierend.


(C) Takao Sakai


(C) Takao Sakai

In seiner Gallerie gibt es noch mehr Bilder. Im PingMag gibt es auch ein interessantes (englisches) Interview mit ihm, auch mit anderen Werken.

Hier wär die Homepage vom Bärtigen.

Ich war mal wieder sehr angetan, so viele junge Künstler zu treffen. Die waren auch besonders aus dem Häuschen, dass Fremde aus dem fernen Deutschland nach Japan kommen um ihre Kunst zu sehen. Einige hatten sogar schon in Berlin ausgestellt, oder im Goethe-Institut Tokyo.
Mit dem wenig Japanisch was ich kann, konnte ich ab und an meine Begeisterung ausdrücken, was einige dazu brachte, mir ihre gesamte Lebensgeschichte zu erzählen (auf Japanisch wohlgemerkt) oder auch vor Rührung in Tränen auszubrechen(!). Gesamt war das wieder mal sehr inspirierend, es waren auch viele Fotografen dabei. Ich versuch mal, dass ich noch ein paar Künstler zusammenkriege:

Tomoko Kawamata


(C) Tomoko Kawamata

Das ist so genial wie es simpel ist und es schafft, die beiden Säulen der Japanischen Gesellschaft zusammenfasst: Salarymen und Schulmädchen. Dargestellt ist ein Chikan, ein U-Bahn Grapscher.

Ich hatte sie auch auf der Design Festa gesehen, damals konnte ich aber nicht mit ihr sprechen. Naja, können tu ich das bis heut nicht, aber ihr wisst was ich meine.

Hier gehts zum Blog von ihr.

keicocco


(C) keicocco

Das Bild “Orange Girl” hat irgendwie was, finde ich. Die Künstlerin ist mir aufgefallen, weil sie dem Publikum ihren Rücken präsentierte, und lieber an der Wand, an der ihr Bild hing, etwas malte. Und zwar direkt auf die Wand. Ich schaute ihr zwei Minuten lang über den Rücken, bis sie mich bemerkte.

Hier ihre Website bzw. Portfolio.

Grundsätzlich ließen sich viele Elemente und Strömungen aus Anime und Manga in vielen Bildern finden. Teilweise trieften die auch nur vor kräftigen Farben und Pop-Art. Ich bin dann immer geneigt das der Superflat Kunstrichtung zuzordnen, bin da aber auch kein Experte. Fakt ist aber: Nur in Japan ist man mit großen Augen, bunten Farben und Kitsch als Künstler anerkannt und kann davon leben. In Europa hingegen wird ja oft Düsternis und Tristesse in Bildern bevorzugt, oder ein postmoderner Farbenbrei. Ich kann nicht sagen, was besser ist oder schlechter. Ich kann nur sagen, wo die Augen größer sind.

Norihito Iki


(C) Norihito Iki

Mit einigen Künstlern, die ich dort getroffen habe, tausche ich regelmäßig ein paar Emails aus, so auch mit ihm. Seine Bilder gehen durch kein Photoshop, es ist viel mehr eine japanische Drucktechnik und besonderes Papier, die seine Fotos wie Malereien aussehen lassen. Im Frühling macht er einen Workshop zu dieser Technik und ich bin herzlich eingeladen 🙂

Hier ist seine Website, die sowas von dermaßen komplett auf Japanisch ist. Aber sein Englisch ist in Ordnung.

Kuwana Yoshiyuki


(C) Kuwana Yoshiyuki

Er hier bemalt Tonnen und trägt sie durch halb Tokyo und sogar bis nach Berlin. Wir haben uns, mit etwas Übersetzungshilfe, über Gallerien in Berlin unterhalten. Allein weil er Tonnen bemalt und davon leben kann, ist er eine Verlinkung wert.

Seine Homepage, mit noch mehr Tonnen.

Und dann war da noch…

…die Transsexuelle, die gutes Englisch konnte und Ausländer vor Begeisterung mit Geschenken überhäufte.

…der Künstler, der in bunten knalligen Farben, große Bilder mit Nuklearraketen und Ninja-Hasen zeichnet, die wildgrinsend Selbstmord begehen.

ernsthaft.

…eine 1,80m hohe Statue eines Mannes mit vielen Gesichtern.

…ein Künstlerkollektiv, dass Flugzeuge um die Freiheitsstatue kreisen lässt.

Das alles oben im 21. Stock, mit einen wunderbaren Ausblick über Tokyo draußen, und Tokyo’s junge Kunst drinnen.

Da kann man schonmal müde werden…

Manga, Malereien und ein Masturbations-Ei

Ein Blick in den Einkaufsbeutel nach der Design Festa Tokyo 2009

Wie schon im ersten Beitrag über die Design Festa erwähnt, konnte man an vielen Ständen die Kunst direkt, vom kreativen Kopf dahinter, kaufen. Da gab es große Drucke, Plakate oder Figuren, aber auch Optionen für den schmalen Geldbeutel. Großer Renner sind Postkarten für 100-150yen das Stück, bei der man wunderbare Werke bekommen kann. Ich möcht mal ein paar vorstellen, die ich mir gekauft habe.:
(Allesamt abfotografiert)


(C) 2009 K. Kanehira


(C) 2009 K. Kanehira

Er hier hatte kleine Meisterwerke geschaffen, die sich mit einem alternativen, futuristischen Tokyo auseinandersetzen. Aber eher ein Tokyo, das in Einklang mir der Natur lebt, statt alles was grün ist in Beton zu gießen und zu ersticken. Ich hät am liebsten seinen ganzen Stand leergekauft, aber soviel Yen hat ich dann doch nicht bei.

->Website vom Künstler mit noch mehr Impressionen


(C) 2009 Lovector

Ich fand die Kontraste sehr schön, und die Pose aus fotografischer Sicht interessant.

->Website vom Künstler mit noch mehr Mädchen mit großen Augen


(C) 2009 hiyokodo

“I love Curry” – so stand es zumindest auf ähnlichen Designs von ihm. Und ich liebe wirklich Curry-Reis!!

->Website vom Künstler mit noch mehr Hasen und noch viel mehr Curry

cow cow cow

Postkarte zum selber kreativ sein und bemalen

genki!!


(C) 2009 TERU

Ich nenns mal Waldprinzessin

-> Website vom Künstler mit noch mehr farbenfrohen, beeindruckenden Werken

Das war ziemlich geil: Die Künstlerin hatte diesen Kopf, und zwar immer den gleichen, auf viele verschiedene Körper und Posen gepackt. Ich fragte nach, ob das ein bekanntes Gesicht ist, Promi oder Politiker. Sie meinte, das ist ihr Großvater, der mittlerweile verstorben. So ehrt und verewigt sie ihn, find ich liebevoll.

->Website vom Künstler mit noch mehr Großvater-Bildern

Grundsätzlich find ich diese Vernetzung der Kunst wunderbar, viele Künstler haben mir dann auch noch ihre meishi in die Hand gedrückt.

Und dann war da noch…

Das Masturbations-Ei

Das habe ich allerdings nicht gekauft – bevor irgendwelche schmutzigen Gedanken kommen. Es wurde mir in die Hand gedrückt, bevor ich überhaupt verstanden habe, was es ist. “For you” sagten sie nur, was immer sie sich dabei dachten…

Darauf steht “Ona-Cap”, was kurz für Onanieren sein kann, oder für “onna” steht, welches dann wiederum eine abfällige japanische Bezeichnung für “Frau” ist.

Na, bekommt ihr langsam eine Vorstellung, was in dem Ei sein könnte?

Ich machs mal auf…

Drinnen ist ein weiches, Silikon-Ei mit einer kleinen Öffnung, in der ein Plastikrohr steckt mit einer Portion Gleitcreme. Guckt man in das innere vom Ei, bzw. stülpt es um, sieht es so aus:

Das allein ist schon irgendwie wieder ein Kunstwerk. Und bevor einer fragt: Nein, ich habe es nicht getestet, und habe es auch nicht vor. Wer es allerdings vor hat, kann sich hier auf der Website vom Hersteller über weitere Produkte und die “Zukunft des Masturbierens” informieren.

Das dehnt den Begriff “Liebe zur Kunst” allerdings etwas…