the many faces of Hiroki Azuma II

Japan hat 120 Millionen Einwohner, der Großraum Tokyo satte 35 Millionen, und der innere Kreis der Stadt so um die 11 Millionen. Wie groß ist also die Wahrscheinlichkeit, dass ich innerhalb von 3 Monaten zweimal den Auftrag bekomme, die selbe Person abzulichten? Anscheinend sehr hoch:

Das ist, wieder mal, Hiroki Azuma, seineszeichen Philosoph und Otaku-Professor. Ich hatte fürs Metropolis Magazine ja schon einmal ein Interview mit ihm begleitet, mit recht interessanten Ergebnissen.

Diesmal war es für den Autor, für den ich mich schon in die Höhle eines Otaku gewagt hatte.

Diesmal gab es auch wieder wirklich viele Gesichtsausdrücke, die ich aber so oder so ähnlich hier schon hatte. Von daher halte ich es mal kurz.

Beim letzten Mal kam ja hinterher die Email, ob ich denn nicht Fotos habe, wo er nicht so dick aussieht. Ich hatte also eigentlich erwartet, dass er nicht erfreut ist, mich nun wieder zu sehen 😉 Als er zur Tür reinkam, war ich dementsprechend angespannt. Er guckte zuerst den Autor an, der ihn dann auf japanisch begrüßte, und dann fixierte sein Blick mich, und er guckte mich lange Zeit verwundert an. Als wir dann am Tisch Platz nahmen, zeigte er mit dem Finger auf mich und meinte auf japanisch „Haben wir uns nicht schonmal gesehen….?“. Ich lächelte, sagte „Metropolis“ und er lächelte zurück. So schlecht fand er die Bilder wohl nicht 🙂

Allerdings hatte er gelernt. Er zog sich nämlich für das Foto die Jacke über, die ihn etwas schlanker wirken ließ. Nach zehn Minuten hatte ich auch sein Bild im Kasten, was den Autor sehr erstaunte:

Wow, you and Azuma, you’re so quick and professional!

Kunststück, ich hatte ihn ja schonmal fotografiert 😉

Der Raum war komisch, und murckste mit den Farben irgendwie rum. Vorallem der komplett rote und dominante Hintergrund war sehr wuchtig.

Er überlegte wieder mal viel

und zog auch über Otsuka Eiji her, den ich ja auch schon fotografierte.
Grundsätzlich war er aber besser drauf, als beim letzten Mal. Das mag am Wetter gelegen haben, aber vielleicht auch an den fließenden Japanisch-Kenntnissen des Interviewers.

Das Ganze war diesmal für Otaku-USA, einer amerikanischen Anime und Manga Zeitschrift, die der Autor dann auch Hiroki Azuma mitbrachte. Er las dann skeptisch dadrin:

Ich find dieses Bild einfach nur witzig. Ein japanischer Professor, der sich wissenschaftlich mit Anime und Manga auseinandersetzt, liest eine Zeitschrift aus Amerika über japanische Pop-Kultur, die sich selbst sogar „Otaku“ nennt, als eigentlich selbst abwertet.

Das wär so, als würde in Japan einer den „Schnulzen-Sänger monthly“ lesen, über deutsche Schlagermusik. Irgendwie… komisch eben.

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