Impressionen: Shimokitazawa


Für ein deutsches Magazin mache ich derzeit eine Art Tokyo Guide, zu verschiedenen Stadtteilen und -zentren von der Metropole, jeweils mit Text und Bildern. Den Anfang machte Shinjuku, der zweite Teil war Harajuku, der dritte Shibuya und hier nun Shimokitazawa.

Von allen Ecken Tokyo’s gefällt mir Shimokitazawa mit am Besten, ich liebe diesen Bezirk. Es wirkt alles etwas unfertig und abgeranzt, doch gleichzeitig so sympathisch chaotisch verrückt, und viel natürlicher als der manchmal so künstliche Rest von Tokyo.
Als der Westen von Tokyo in den 60er Jahren modernisiert werden sollte, mit großen Neubauten und allen, gehörte Shimokitazawa zu den eher unattraktiven Gegenden und wurde grob gesagt von dieser Baubewegung ignoriert. Übrig blieben dann alte Häuser, die billig waren und so junge Leute und Künstler anlockten. Den Ruf hat Shimokitazawa bis heute zurecht, es gilt auch als eine der beliebtesten Wohnadressen für junge Tokyoter. Es ist auch bekannt für seine vielen Second Hand, Retro oder Antiquitäts-Läden. Halt alles was alt und verbraucht ist, wie Shimokitazawa selbst.

Leider soll der Stadtteil und alles was ihn ausmacht in den nächsten Jahren abgerissen und plattgemacht werden, für eine neue Straße. Tragisch, wie ein Stück urbane Seele in Tokyo zum Sterben verdammt wurde.

Als ich die Bilder gemacht hatte, war ich relativ unglücklich und dachte, die sind nix geworden. Beim Drübergehen sind mir doch aber erstaunlich viele gute Motive aufgefallen, die ich bereits hier (Shimokitazawa, 18.58 Uhr), hier (Ein Sonnenuntergang in Shimokitazawa voll mit TokyoFotoSushi im Mai), hier (Wolken und Schienen), hier (Shimokitazawa Freihand) und hier (Tunnel-Alltag) verbloggt habe. An der Anzahl der Einträge sieht man mal, wie ergiebig dieser Ausflug war. Hier nun der “Rest”:

6 thoughts on “Impressionen: Shimokitazawa”

  1. aber wo ist denn der 100 Yen Sushi und vor allen Dingen der lustige Mangavorleser, der da schon zum Establishment gehört?

  2. Tolle Bilder, Shimokitazawa wird mein Nachmittagsprogramm für morgen, vor allem wenn da demnächst eine Schnellstraße rein soll. Frei nach Homer Simpson: the 100 Yen Sushi only sweetens the deal…

  3. Danke für die tollen Aufnahmen, die mal einen anderen Blick auf Tokyo zeigen als die ewiggleichen Bilder von Geishas und Shibuya…
    Toll, dass Du dir die Arbeit machst!

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