Alles Prima, in Palästina?

Wieder da.
Meine Herren, was ne Reise…

Eine Woche war ich weg, es kam mir aber vor wie mindestens ein Monat. So viele Eindrücke von einem komplett anderen Kulturkreis, so viele Erfahrungen, Gespräche und Impressionen von einem Land, dessen Nachbarn versucht, es so gut wie möglich vom Rest der Welt abzuschirmen.

Ich bin aber auch etwas unzufrieden. Mein Ziel, viele gute Fotos zu machen, konnte ich nicht erfüllen. Oft war es so, dass es mir als Ausländer und Mann gar nicht gestattet war, zu Fotografieren. Das sind die Regeln in einem Land und die habe ich zu akzeptieren. Viel mehr beschäftigt mich aber, dass das, was ich ablichten wollte, gar nicht ablichten konnte:
Ich wollte das Leben dort in Bildern festhalten. Aber das Leben dort verstehe ich als Ausländer, der nur 5 Tage in dem Ort zubringt und die Sprache nicht kann, gar nicht.

Kurz vor der Abreise machte es Klick, und auch wenn das Klick-Geräusch nicht von meiner Kamera kam, so verstand ich doch endlich mehr von dem Ort und dem Leben dort. Doch in dem Moment saßen wir bereits im Bus Richtung Israel.

Israel.
Nach all den Sachen, die ich in Palästina gesehen, gehört und erlebt habe, fällt es mir schwer, nicht negativ über den Besatzer zu schreiben. Eine objektive Berichterstattung über das Thema will und kann ich auch nicht liefern, da ich ja nur die eine Seite vom Konflikt erlebt habe.

Der Staat Israel hat definitiv seine Daseinsberechtigung – auch in dieser Region. Seine Politik, vorallem gegenüber seinen Nachbarn, finde ich aber kritisch bis menschenverachtend. Mehr will ich hier in den kommenden Wochen auch nicht erzählen, als das, was ich erlebt habe. Unwertende Beobachtungen, wie sie passiert sind. Soll sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Als Deutscher über Israel zu schreiben ist ja immer so ne Sache. Ich habe auch keine Lust auf Grundsatzdiskussionen, sollten Kommentare in dieser Richtung auftauchen, werde ich sie entfernen. Wenn jemand seine Erfahrungen aus dieser Region teilen möchte, nehme ich die gerne auf, aber das hier ist kein politisches Meinungsforum.
Deutschland kann man übrigens zugute halten, dass es sowohl Israel, als auch Palästina unterstützt. Letzteres wird in den deutschen Medien allerdings kaum kommuniziert.

Nach all den Dingen, die ich gesehen und erlebt habe, wie z.b. die Schicksale und Leben von Gleichaltrigen in Palästina, die unverschuldet eine der größten Arschkarten des Lebens gezogen haben, die es auf dieser Welt gibt, nur weil sie dort geboren sind, da kommt mir der Alltag hier und all die täglichen Probleme so… bedeutungslos vor.

Natürlich versuche ich eine gewisse professionelle Distanz zu wahren als Journalist. Es ist nicht mein Bestreben gegen Israel zu hetzen oder die Probleme dort lösen zu können. Ich seh mich eher als Beobachter.
Das kann ich.

Wer sehen möchte, was unser Projekt in Palästina produziert hat, wird hier fündig (rechte Leiste, die mit “Workshop” im TItel). Die Beiträge funktionieren ohne Kontext allerdings nicht ganz, ich schreibe später noch mal ausführlicher darüber. Mein Beitrag ist der über Frauen, auch wenn ich als Mann mich kaum beteilligen konnte und oft draußen sitzen musste.

Neben vielen Eindrücken habe ich allerdings auch ein paar Viren aus Palästina zurück gebracht. Ich lieg jetzt die nächsten Tage im Bett. Gute Nacht.

4 thoughts on “Alles Prima, in Palästina?”

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