Im Takt der Zeiger

Das Neue Rathaus in Hannover, größere Ansicht und zum Reinzoomen gibts hier.

Seitdem ich studiere, hab ich viel weniger Langeweile. So lässt sich wohl der größte Unterschied zu meinem Leben in Berlin beschreiben. Dafür renn ich jetzt jeden Tag der Uhr hinterher. Vom Vorstellungsgespräch zur Uni, von der Uni zu einem Gespräch mit einem Protagonisten für die nächste Reportage, von dort dann wieder zur Uni und dann nach hause, Kartoffel schälen und Wäsche waschen. Und das war nur der letzte Dienstag.
Derzeit bin ich wieder in Berlin für einen Auftrag. Die Uni kommt mir sogar hinterher, das ganze Semester macht eine Exkursion zur Ausstellung von Eugene Smith. Doch während es für die anderen dann wieder mit dem Bus nach Hannover geht, renn ich zum nächsten Auftrag. Rennen, rennen, rennen, und alles zum Takt der Uhr. Mein Terminkalender vermag es noch, meinen Kopf einigermaßen zu sortieren und Privates, Uni, Job, Aufträge, Texte und Haushalt einzuordnen. Doch irgendwann werde ich mich mal verzetteln, ich sehs kommen.

Ich hab jetzt einen Nebenjob in Hannover, ich geh Studieren und lebe in meiner eigenen Wohnung. Es ist nicht so lange her, da lebte ich noch in Tokyo auf 4qm und hatte nicht mal genug Geld für eine Schüssel Reis. Zu diesem überraschend normalen Leben jetzt fehlt eigentlich nur noch Frau und Auto. Dann reih ich mich in Hannovers Reihenhaus-Siedlung ein und sing die Ballade vom Spießer.
Alles im Takt der Uhr.

2 thoughts on “Im Takt der Zeiger”

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *