Ballhaus


Vor etwas mehr als einer Woche habe ich den Tango-Abend in Clärchens Ballhaus in Berlin fotografiert.

Zum Einen war dies die letzte Aufgabe für die Uni in Hannover und ich habe damit alle Pflichtkurse abgeschlossen. Jetzt noch Praxissemester und Bachelor-Arbeit – dann ist auch Hannover endlich vorbei.

Zum Anderen hat das Ballhaus eine gewisse Bedeutung für mich.

Ich bin in der Nähe aufgewachsen, mein ganzes Leben lang lief ich daran vorbei. Mein Kindergarten ist zwei Minuten davon entfernt, meine Grundschule sieben Minuten und mein Gymnasium 15 Minuten. Es lag also immer auf meinem Weg, auch wenn ich jetzt das erste Mal drinnen war.

Die Reportage der ostdeutschen Fotografin Sibylle Bergemann über Clärchens Ballhaus war auch vor einigen Jahren eine große Inspiration für mich. Zu einer Zeit, wo ich das erste Mal anfing mich ernsthaft mit Fotografie zu beschäftigen.

Der Ort ist wirklich ein Stück altes Berlin. Auch wenn das Licht eine Herausforderung war und ich leider nicht alle Aufnahmen veröffentlichen darf. Aber von allen Aufgaben für die Uni dieses Semester ist es definitiv mein Favorit.

Vorgestern erst kam ich aus Afrika zurück, ich war nur eine Woche dort, für einen kleinen Auftrag.
In drei Wochen geht es schon wieder weiter. Japan.

Im letzten halben Jahr habe ich jeden Monat einmal den Kontinent gewechselt.
Jede Reise war ein Auftrag, eine Einladung oder ein Projekt. Seit Mitte 2015 musste ich kein Flugticket mehr selbst bezahlen.

Als ich Hannover verließ und mir vornahm, mehr zu reisen, war damals nur New York eingeplant. Was danach kam hat sich ergeben. Es ist ein glücklicher Zufall, mehr oder weniger, dass mir so ein kleiner Kasten mit Glas vorne dran mir momentan so viel ermöglicht. Die Welt ist groß und alles hab ich noch nicht gesehen.

Nach Japan im nächsten Monat ist im Moment keine weitere Reise eingeplant. Eine Pause ist sicher auch nicht verkehrt – ich habe bis heute noch nicht mal alle Fotos aus Finnland durchgesehen. Es war einfach keine Zeit und ständig kamen neue Bilder aus neuen Ländern hinzu.

Aber wer weiß schon, was spontan noch für ein Flugticket kommen mag. Bis dahin – weitertanzen mit dem Apparat.

Unterwegs

Ich war mal eben in Japan.


Auf Einladung des neuen Hokuriku-Shinkansen bin ich nach Japan geflogen und hab noch ein paar Tage in Kyoto und Tokyo rangehängt.

Tatsächlich bin ich momentan sehr viel unterwegs. Vor Japan war ich vier Wochen in New York und nächste Woche geht es wieder für zehn Tage ins Ausland. Und dabei habe ich noch nicht mal alle Bilder aus Finnland durchgesehen!

Momentan bin ich sehr glücklich damit, in einer Situation zu sein, wo ich so viel reisen kann. Es hat natürlich nicht nur Vorteile, klar. Aber jetzt genieße ich erstmal den Fahrtwind um die Nase.

Wunderkammer Helsinki


Das Götan maailma in Helsinki beherbergt ca. 1.000 Objekte aus längst vergessenen Zeiten.

Ein 200 Jahre alter Schildkrötenkopf befindet sich neben Mineralien aus der Weimarer Republik und einem französischen Gemälde aus der Renaissance. Es riecht nach Zeit und Erinnerungen – ein speziell designtes Perfüm aus Bernstein, Asche, hundert Jahre alten Zigarren und Leder liegt wie Staub dicht auf den Möbeln und den Lampenschirmen.

Diese Sammlung von Dingen, eröffnet von Thomas Hamberg (33) im Februar 2011, ist zur Hälfte Museum und zur Hälfte eine Visualisierung seiner Seele.

Nur ein kurzer Film, gedreht an meinem letzten Tag in Finnland, ein paar Stunden bevor ich zum Flughafen musste.

Britzhochzeit


Ende Mai hatte ich mal wieder eine Hochzeit fotografiert. Es war erst meine dritte, aber ich denke, so langsam krieg ich den Dreh raus (Nummer 1 / Nummer 2).

Ich bin kein klassischer Hochzeitsfotograf – herje, ich bin ja nicht mal ein klassischer Fotograf – doch für viele Fotojournalisten sind solche Feste immer ein gutes Zubrot, wenn die Auftragslage gerade mau ist. Denn schlussendlich geht es auch nur darum, Momente zu sammeln. Es gibt auch genug Kollegen, die nur noch davon leben. Wahrscheinlich weil die Medien immer weniger zahlen wollen können.

Diese Hochzeit in Berlin-Britz war sehr angenehm, sicherlich die entspannteste Hochzeit auf der ich bisher war – auch wenn ich mehr als 10 Stunden fotografierte und am Ende knapp 4.000 Fotos entstanden sind. Aber wahrscheinlich hatte ich diesmal einfach mehr Ruhe und Routine drin statt Aufregung. Das unaufgeregte deutsch-polnische Brautpaar trug auch seinen Teil dazu bei, alles war sehr harmonisch.

(Polen sind bei Hochzeiten irgendwie lustiger als die steifen Deutschen, hab ich gemerkt.)

Und ein paar in Farbe hab ich auch: