Blauregen

Der “Tunnel der Wisteria” liegt etwas versteckt in den Bergen von Kitakyushu. Er ist überraschend schlecht touristisch erschlossen und wird außerhalb von Kitakyushu auch kaum beworben (oder ich hab es bisher einfach übersehen).
Im Netz tauchen die Fotos davon aber immer wieder auf, wenn eine Liste von “magischen” oder “romantischen” Orten erstellt wird.

Die Bäume sind teilweise mehr als hundert Jahre alt und der Blauregen hängt tief. Man muss schon etwas aufpassen nicht die Bienen zu stören, die in Scharen über den Köpfen summen.

Der Tunnel blüht kürzer als zwei Wochen im Jahr. Abseits davon ist es nur ein Gerüst mit Gestrüpp in den Bergen.

Einmal pro Stunde fährt ein Bus, aber selbst von der letzten Station muss man noch knapp 15 Minuten laufen. (Ich hab natürlich den falschen genommen und musste dann zwei Stunden lang in der Mittagssonne den Berg hochklettern.)

Traumtänzer

Ich bin in Tokyo zufällig in eine riesige Tanzveranstaltung gelaufen.

An drei Orten in der Stadt fanden Anfang November Tanzveranstaltungen statt. Ich hatte am Abend zufällig die in Odaiba entdeckt, die nicht nur wegen der aufgebauten Scheinwerfer spektakulär war.

Dream Yasokoi soll das größte Festival in Tokyo sein. Die Zahlen sind tatsächlich groß: Über 7.000 Tänzer in mehr als 100 Teams, verteilt in drei Orten in der Stadt tanzen zusammen über zwei Tage.

Der Tanz Yosakoi basiert dabei auf dem traditionellen Awa Odori (so wie hier in Koenji), ist aber eine moderne Variante. Westliche Rhythmen, neue Mode oder Trends werden mit in den tradtionellen Tanz eingebunden. Ich konnte Tanzgruppen von Oberschulen sehen, von Universitäten, oder eine Gruppe von weiblichen Senioren, die sich knapp 10 Minuten lang die Seele aus dem Leib tanzten.

Das Ganze funktioniert wie beim traditionellen Straßentanz. Einer gibt den Rhythmus vor und singt den Takt mit, alle anderen bewegen sich synchron dazu.

Die Universitäts-Studenten hatten die meiste Energie und kreativen Einfälle. Spielerisch wechselten sie sich im Beat und Offbeat ab, verarbeiteten Elemente des Hip Hop und sogar Actionfilms mit in den Tanz. Mittendrin wechselten ihre Klamotten auch in einer wilden Aktion die Farbe.
War gar nicht so einfach, die scharf auf ein Foto zu kriegen.