Praxis in Prag

Vergangenen Monat habe ich am „Journey“ Programm der Bakala Foundation teilgenommen. Wir – das heisst 20 junge Journalisten aus Europa (und zwei aus den USA) – waren für zehn Tage in eine Villa eingeladen, von der wir den besten Blick auf Prag hatten.

Es gab Seminare von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends – und dann gingen wir noch die Stadt und Bars erkunden. Der Unterricht und die Dozenten waren alle auf einem hohen Level: Wir haben mit einem Sicherheitsberater der türkischen Regierung ein Skype-Interview zum Putsch geführt und Journalisten-Legende Seymour Hersh hat uns von seiner investigativen Arbeit erzählt.

Auch die Teilnehmer waren großartig. Die Foundation hat aus jedem Land mehr oder weniger die Eliten eingeladen, mit Master-Abschlüssen in der Tasche oder in der Lage mehrere Fremdsprachen fließend zu sprechen – mit Anfang 20. Und dann war da ich, mit Abstand der Älteste. Aber ich denke vor 1-2 Jahren wär ich für die Stiftung als Teilnehmer nicht interessant genug gewesen.
Auch abseits der Seminare ergaben sich wirklich tiefgehende Gespräche über Politik, Gesellschaft und Journalismus. Wir stammten trotz verschiedener Heimatländer alles aus dem gleichen Schlag und der Abschied war überraschend emotional. So hätte ich mir mein Studium gerne gewünscht, aber ich bin glücklich jetzt in Prag so viele wunderbare Menschen getroffen zu haben.

Am letzten Abend, nach dem Abschluss-Dinner mit Wein und Vollmond, saßen wir noch still auf der Treppe der Villa. Keiner wollte gehen, alle schweigten. Ein schöner Moment.

Meine Abschluss-Geschichte (auf Englisch) gibt es hier: Between Hate and Nothing

2 Gedanken zu „Praxis in Prag“

  1. Der Blog ist wirklich schon geworden aber ich vermisse eine Funktion mit der ich benachrichtigt werde sobald neue Einträge vorhanden sind. Vielleicht kann man das ja noch nachbessern. Liebe Grüße, die Kim aus Berlin

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