analog – die ganze Welt in Farbe


Frisch gescannt ins Netz. Ich fotografiere analog anders als digital und ich muss sagen, mir gefällt die Stil-Veränderung. Sie überrascht einen selbst und bringt einen frischen Blick auf die Fotografie. Ich mag es, dass man sich für ein Bild mehr Zeit nimmt, um alles in ihm zu entdecken – als nur schnell auf weiter zu klicken und zum anderen der tausend Bilder auf der Speicherkarte zu springen. Auch wenn ich digitale Fotografie nicht aufhören will oder missen möchte, beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile.

Die Bilder hier hab ich mit einem Farbfilm geschossen, den ich mal von meinem Bruder bekommen hatte. Mein Bruder fotografiert nur analog, mit diesen Lomographie Kameras, und hat dementsprechend einen riesigen Fundus an Rollfilmen. Erst neulich schickte er mir ein Päcken mit 40 Filmen, von denen ich einige schon verschenkt habe, da ich die im Leben nicht aufbrauchen werde… (Zumal ich ja eh Schwarz/Weisse Filme bevorzugen, wenn ich schon analog fotografiere).

Er hat jetzt nun auch eine Leidenschaft für abgelaufene Filme, weil das Ergebnis ziemlich abgefahren sein kann. Dieser Film hier (fast alle Bilder wurden an einem Tag in meiner zweiten Woche in Japan geschossen, bei einem Ausflug nach Odaiba) war wohl schon abgelaufen, die Farben sind ein bisschen komisch und es rauscht. Aber so ist das eben bei Film, Perfektion ist das nicht und soll es auch nicht. Und Rauschen, Kratzer oder Staub haben auch mehr Charakter als Pixel es je haben könnten.


Team Champ

365 Tage in 35mm

Die ersten Tage: (schwarz/weiß) Die große Stadt ohne Farbe
Die erste Woche: (farbe) Die ganze Welt in Farbe
Die zweite Woche: (farbe) Insel-Edition
Nach der zweiten Woche: (schwarz/weiß) dunkle Wolken über Japan
August: (farbe) Koenji Obon Odori
Dezember bis Mai: (schwarz/weiß) kalt bis warm
Mai: (schwarz/weiß) Hiroshima / Kaminoseki / Iwaishima

13 thoughts on “analog – die ganze Welt in Farbe”

    1. insgesamt 7, davon hatte ich einen in japan entwickeln lassen und den rest jetzt hier. nicht, viel wenn man es auf ein jahr hochrechnet, aber ich hab auch sparsam analog fotografiert, ich hatte ja auch genug mit der digitalen zu tun. so stehen ungefähr 30.000 digitale Fotos gegenüber ca. 200 analogen.

  1. Ich teile deine Gefühle was den Film betrifft. Die analoge Granularität hat bei weitem mehr Charme, als das, was man im Digitalen als Granularität bezeichnet, wenn man aber eigentlich nur von absoluten Extremen spricht. Ein Farbkanal kann eben nur genau einen von 256 Werten annehmen (natürlich reden wir von JPEG) und ein Pixel besteht aus drei Farbkanälen, wohingegen man sich in die Silberkörnchen eines Ilford fast schon verlieren kann, weil man immer weiter hineinmikroskopieren könnte und ständig neue Details und Facetten entdeckte.
    Habe heute auch erst wieder nen s/w-KB-Film (3200er Ilford) und nen Kodak Rollfilm zum entwickeln und scannen gebracht.

    1. oh danke, dein blog mag mir aber auch sehr gefallen! vorallem da du auf die fotoschule gehst, von der ich träume, ich probiers im nächsten jahr mit der bewerbung

      1. ich glaub das wird schon passen! Kann dir nur empfehlen rechtzeitig zur Mappenberatung zu gehen, am 19ten Okt müsste eine sein. War sehr hilfreich, auch wenn ich damals nen Abriss kassiert habe und mich das erst demotiviert hat!

        1. guter hinweis, danke! bei der auswahl für mappen tu ich mich immer schwer, schwanke da immer hochemotional zwischen “alles is scheisse!” und “eigtl muss ich alle bilder die ich jemals gemacht habe einreichen”. im oktober bin ich allerdings (wahrscheinlich) im nahen osten für so ein journalismus projekt

      2. ich drück dir die daumen. und bei dem Projekt bekommst du sicher ne menge möglichkeiten klasse Bilder entstehen zulassen! Einen guten Japan Essay hast du ja auf jeden fall schon mal im Ärmel.

        1. danke! is halt nur schwer ein jahr und so viele bilder in eine serie oder essay zu packen, wo man dann auch noch ne gewisse dramaturgie und übergeordnete thematik erkennen kann…

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