Unterwegs mit einem japanischen Idol

Ein japanisches Idol ist ein hübsches Mädchen. Alibi-mäßig singen die dann meist noch, schauspielern, synchronisieren Anime- oder Game-Charaktere, oder bringen Fotoalben raus. Aber ihr eigentlicher Job ist es, hübsch auszusehen. Und darin sind sie verdammt gut.

Das hier ist Momoi Halko ein, nun ja, recht erfahrenes Idol. Idols haben eine relativ geringe Halbwertszeit, da sie möglichst jung und unverbraucht aussehen sollen. Momoi hat es aber geschafft sich lange zu halten.

Ich empfehle den Wiki-Artikel über japanische Idols, der sehr hintergründig auf Geschichte und Eigenarten eingeht.

So gibt es neuerdings zum Beispiel „Junior Idols“, welche sich schon mit 14 oder 13 Jahren in eindeutigen Posen ablichten lassen.

Die Geschichte mit Momoi war wieder ein Interview mit dem Autoren und Otaku Experten Patrick W. Galbraith. Momoi selbst wäre wohl als Otaku-Idol zu bezeichnen, weil sie selbst eher etwas nerdig ist. Sie war aber eine der ersten Idols, die offen über ihre Hobbys gesprochen hat, was ihr entgegen aller Erwartungen noch mehr Fans bescherte.

Da ein Idol es gewohnt ist, fotografiert zu werden, musste ich nicht viel machen. Sobald ich die Kamera draussen hatte, zog sie ihr Idol-Ding durch und posierte.

Vorher wurde natürlich noch das Make-Up gerichtet….

und mittendrin nochmal überprüft…

Aber man verzeiht es ihr gerne.

Zuerst fotografierte ich sie im Tokyo Anime Center, was größer klingt, als es ist. Die Hälfte des Raums dort wird zum Verkauf von allen möglichen Anime-Merchandising genutzt, wie z.b. Anime-Klopapier:

Es gab auch Maid-Puppen:

(Momoi ist rechts)

Das Ganze war als Location nicht so spektakulär und wir machten uns schnell von dannen. Wenn man aus dem Anime Center herauskommt, kommt man über die Akiba Bridge, über die ein riesiger Flachbildschirm hängt, in denen Werbespots und Musikvideos laufen. Es lief auch ein Spot, in der eine Figur auftauchte, die Momoi synchronisierte. Ich hätte gern ein Foto gemacht mit ihr im Vordergrund und der Figur im Hintergrund, aber darauf hatte sie keine Lust.

Was Momoi sagt, gilt. Sie weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann. Recht zielstrebig gab sie stets den Weg vor und lief voran. Sie fand dann ein altes Holzhaus, und das fand sie so toll, da mussten wir ein Foto machen. Ich musste fix improvisieren, ging ums Haus herum und fotografierte durch zwei Fenster.

Das Ergebnis gefiel ihr sehr, ich wollte aber noch etwas haben, wo sie ins Haus hineinschaut, also machte sie so:

Erst dann sah ich, dass da ja jemand in dem Haus drin ist und arbeitet.

Er ließ sich aber auch nicht stören….

Von hinten kam dann einer, der meinte es wäre verboten hier zu fotografieren, aber ich hatte eh genug.

Momoi marschierte voran,

und wir hinterher.

Während wir liefen versuchte ich ein wenig mit ihr zu reden. Ich hatte gelesen, dass sie schonmal in Deutschland war (und sogar eine deutsche Fanpage hat), also fragte ich sie etwas dazu. Ihr hat es natürlich super gefallen und die deutschen Fans sind ihr sowieso die liebsten 😉 Sie hatte jüngst eine Rolle in einem Videospiel namens „Steins;Gate“ synchronisiert, was sie mir, als wir an einem Videospiel-Laden vorbeikamen, auch stolz zeigte, und dass sie weiß, was „Stein“ übersetzt bedeutet.

Vor uns tauchte dann eine große Straße auf und die ganze Pracht von Akihabara. Leuchtreklame und Anime-Figuren überall. Ich wollte sie inmitten von all dem Trubel haben, in dem sie als Idol groß geworden ist.

Wiedermal musste ich nicht viel sagen, sie posierte schon von allein.

Einige wunderten sich dann doch, was ich hier mache:

Es war zwar sehr kalt, doch Momoi beschwerte sich nicht. Sehr professionell.

Wir machten uns dann auf den Weg zum Interview-Ort.
Ich hab wärhend des Interviews mal wieder kein Wort verstanden, hörte aber trotzdem gerne zu, da sie viel zu erzählen hatte. Sie ist auf keinen Fall dumm, sondern weiß über viele Sachen sehr gut bescheid.

Den Anime-Figuren, denen sie ihre Stimme verleiht, sind meist so super-kawaii, mit kleinen Körpern und riesigen Augen. Während des Interview verstellte sie ihre Stimme auch kurz in Kleine-Mädchen-Modus und ich zuckte auf. War schon wirklich sehr hoch.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ihr Manager immer dabei war und aufpasste.

Allerdings war mein Eindruck eher, dass Momoi den Manager lenkt, als umgekehrt. Sie weiss halt, was sie will.

Momoi wollte zum Beispiel nicht während des Interviews fotografiert werden, also mussten wir etwas im Nachhinein inszenieren. Vor Ort gab es einen Fahrstuhl mit eingebauter Kamera, dessen Bilder man draußen sehen konnte. Ich fand es ganz witzig sie mit der Kamera im Aufzug spielen zu lassen und es dann von aussen zu fotografieren.

Ich glaube sie fand das ziemlich dämlich, hat sich aber nix anmerken lassen 😉 Vor Absegnung der Bilder hat das Management (oder sie) die Bilder aus dem Aufzug gleich rausgeschmissen.

Natürlich machte sie dann auch ein Foto mit uns für ihren Blog, über das ich jedesmal erneut lachen muss: